Deine Schmerzen sind dein Wegweiser
Schmerzen gehören für mich zum Alltag. Seit meiner Geburt habe ich eine Hemiparese. Ich übersetze das jeweils mit einer Halbseitenlähmung – was nicht genau stimmt, weil ich mein Bein und meine Hand durchaus bewegen kann nur nicht gut ansteuern. Das hat zur Folge, dass ich etwas in Schieflage lebe und dies sich immer irgendwo in meinem Körper zwickt, zieht, schmerzt.
Gerade jetzt, während ich hier sitze spüre ich meinen Rücken deutlich.
Ich weiss die Gefahr besteht, dass ich mit diesen Erzählungen Mitleid errege. Das ist nicht meine Absicht. Ich verfolge ein ganz anderes Ziel. Ich möchte mit diesem Text eine Lanze brechen für Schmerzen und dir erzählen, wozu sie dir nützlich sein können.
Ich weiss von jedem meiner Schmerzen, woher er kommt, wieso er da ist und in den meisten Fällen weiss ich auch, wie ich ihn wieder wegbringe oder wie lange es geht, bis er selbst wieder weggeht. Deshalb stört mich Schmerz selten. Und wenn schaue ich ganz genau hin, denn das heisst: ich kann etwas dazu lernen.
Schmerzen sind ein Zeichen, dass irgendwo etwas im Ungleich-gewicht ist in deinem Körper. Wenn du die Sprache deines Körpers verstehst, sind Schmerzen wie Wegweiser, welche dich unterstützen.
Sie unterstützen dich:
- Deinen Körper wahrzunehmen und hinzuschauen
- Schmerzen helfen dir deinen Rhythmus zu finden zu deinem Wohlfühlleben.
- Sie helfen dir, dich und deine Bedürfnisse zu kennen und deinen Körper - dein zu Hause - so zu behandeln, wie es ihm gut tut.
- Dein Schmerz hilft dir, für dich einzustehen und deine Grenzen anderen deutlich zu machen
Dein Schmerz dein Freund und Helfer gelingt nur dann, wenn du dich mit deinem Körper auseinandersetzt, ihn kennst und lieben lernst. Mit all seinen Eigenheiten, so individuell wie er ist.
Beim Hinschauen scheitern die meisten Menschen. Wir haben keine Zeit hinzuschauen, wir müssen so vieles in unserem Alltag. Es gibt Erwartungen die du erfüllen musst, To dos abzuarbeiten und wenn du mal Zeit hättest hinzuschauen, bist du so müde, dass du lieber deine Wahrnehmung zu deinem Körper abschalten möchtest und stattdessen zum Essen oder der Fernbedienung greifst. Oder du überdeckst deinen Schmerz mit Medikamenten, weil du an deine eigenen Selbstheilekräfte schon lange nicht mehr glaubst?
Um Schmerzen als Wegweiser nutzen zu können, ist es wichtig dich zu spüren und deinen Schmerz anzunehmen. Den Körper wieder wahrzunehmen gelingt nicht von heute auf morgen. Es ist ein Prozess. Ein Prozess zu dir, der dir Türen öffnen kann zu einem Leben mit dir statt gegen dich.
Möchtest du deine Schmerzen als Wegweiser nutzen?
Ein erster Schritt ist täglich 5min mit dir zu verbringen und deinen Körper zu spüren. Geh raus und stell dich hin oder laufe ein paar Schritte.
Wie fühlen sich deine Füsse an?
Deine Knie?
Deinen Bauch?
Deinen Rücken?
Deine Arme?
Dein Kopf?
Falls du irgendetwas entdeckst, dass sich nicht gut anfühlt, versuche dazubleiben und einfach zu spüren. Damit die Übung etwas bei dir bewirkt, kannst du sie mindestens während eine Woche lang wiederholen.
Was hat sich verändert?
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